Als Anarchistisches Radio Berlin wurden wir eingeladen, uns an der Wallmapu-Karawane zu beteiligen, die in Kürze startet. Für uns ist es eine große Freude, weil wir bereits seit Jahren zum Thema Mapuche (der größten indigenen Gruppe in Chile) arbeiten. Und gerade ist die Situation so angespannt wie lange nicht mehr, weil sich viele Mapuche-Gemeinschaften die Ignoranz der chilenischen/argentinischen Regierungen (ob rechts oder links) oder der Mehrheitsgesellschaft nicht länger gefallen lassen wollen. Die einzige Reaktion, die der Staat darauf kennt, ist Repression. Diese umfasst auch immer wieder sinnlose Morde an Mapuche-Aktivist*innen, wie etwa jüngst im Fall von Camilo Catrillanca, der am 13. November 2018 von einer Spezialeinheit der chilenischen Polizei hinterrücks erschossen wurde.
Weiter unten findet ihr Informationen zur Karawane. Hier noch der Hinweis, dass für die Reise und die Bereitstellung von Medien-Equipment für Mapuche-Communities noch Geld benötigt wird. Und wenn (neben dem Beitrag, den das A-Radio von sich aus leistet) von hier aus – im reichen Globalen Norden – noch einige Hundert Euro zusammen kommen könnten, wäre das ein schöner Beitrag.
Dafür haben wir ein Spendenkonto zur Verfügung:
Empfänger: Subtile Unruhe
IBAN: DE47 8306 5408 0004 9586 16
Betreff: „Wallmapu-Karawane“
Die Wallmapu-Karawane
Die Wallmapu-Karawane, die vom 15. Januar bis zum 15. Februar 2019 stattfinden wird, bringt unterschiedlichste freie Medienkollektive aus Lateinamerika mit Mapuche-Gemeinschaften in ihrem ursprünglichen Territorium zusammen, das aktuell von den Staaten Chile und Argentinien besetzt wird. Die Reise verfolgt drei Ziele: Know-how und Werkzeuge zum Thema Medienarbeit und Kommunikation weiterzugeben; die Geschichte des Widerstandes der einzelnen Gemeinschaften aufzunehmen und öffentlich zu machen; audiovisuelles Material über die Kosmovision des indigenen Volkes der Mapuche zu erstellen, sei es als Dokumentarfilm oder als Multimedia-Plattform.
Wir, das sind Mitglieder von Basis-, Gemeinschafts- und freien Medienkollektiven, die hauptsächlich aus Lateinamerika kommen (Argentinien, Chile, Mexiko, Brasilien, Deutschland). Wir haben uns im Jahr 2015 erstmals versammelt und haben seitdem an der Schaffung von Räumen gearbeitet, in denen Basisbewegungen sich austauschen, voneinander lernen und Wissen weitergeben können. Wir arbeiten auf integrale und horizontale Weise und sind darum bemüht, unsere jeweiligen Aktionen und Projekten zu stärken und auszuweiten. Aus diesem Kontext erwuchs die Idee der „Karawanen“, wo wir uns als Medienleute den Konflikten und Wissen der Territorien annehmen und jenen, die dort kmpfen und Widerstand leiten, eine Stimme verleihen.
Die Karawane wird von Mitgliedern von Basismedien aus unterschiedlichen Ländern des amerikanischen Kontinents durchgeführt, die allesamt über Erfahrung mit Medienarbeit im Kontext von Gemeinschaften verfügen, deren Menschenrechte systematisch verletzt werden. Mit dieser Reise durch Wallmapu sollen lokale Kommunikationsprozesse unterstützt werden und die Realität in diesem Territorium aus Sicht des indigenen Volkes der Mapuche der breiten Öffentlichkeit in Lateinamerika und weltweit nähergebracht werden.
Während des Sommers 2019 auf der südlichen Welthalbkugel werden wir Mapuche-Gemeinschaften auf ihrem ursprünglichen Territorium besuchen (die manche von uns bereits kennen). Dabei werden wir gemeinsam Räume des kollektiven Lernens eröffnen, wo wir Know-how zum medialen Basisarbeit einbringen und von den Gemeinschaften über ihr Wissen und ihre Vision als Mapuche lernen werden.
Es ist uns ein dringliches Bedürfnis, die auf dem Weg aufgezeichneten Geschichten öffentlich zu machen, um den Narrativ der hegemonialen Medien zur Kriminalisierung der Mapuche etwas entgegenzusetzen und deren Forderungen und Widerstandshandlungen bekannt zu machen.